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Selmer Katalog 2014

Am Silvestertag 1921 wurde das erste SELMER Saxophon fertig gestellt. Das Modell trug den Namen „Séries 22“ und war der Auftakt einer Reihe von legendären Bauformen, die während der kommenden Jahrzehnte die Musikwelt prägten. Die Firma hatte damals 50 Mitarbeiter und produzierte rund 30 Saxophone im Monat. Die Nachfrage war groß, SELMER reagierte schnell und präsentierte noch 1922 das „Modèle 22“, das bereits eine automatische Oktav- klappe hatte. Das Angebot umfasste nun die gesamte Saxophon- familie, einschließlich des heute selten gewordenen C-Melody, das in den Zwanzigerjahren bei Unterhaltungs- und Amateurmusikern sehr beliebt war, weil damit das für manchen lästige Transponieren überflüssig wurde. Da das Saxophon ein im Verhältnis noch relativ junges Instrument war, waren die folgenden Jahre eine sehr produktive und kreative Phase, in der, oft in engem Kontakt mit Musikern und Komponisten, viel experimentiert, modifiziert und verfeinert wurde. Das betraf nicht nur die Künstler, die erst langsam lernten, welche erstaun- lichen Möglichkeiten in dem faszinierenden Instrument steckten, sondern auch die Hersteller, die ihre Produktionsprozesse optimierten. SELMER übernahm dabei eine Pionierrolle, etwa als erste Manufaktur, die das Ziehen der Tonlöcher aus dem Messingkorpus auf die Herstellung des Saxophons anwandte. Die Designer und Produktentwickler experimentierten mit Schallbechern und Korpussen, gewannen viele Erkenntnisse, die in die Serienfertigung einflossen, ließen aber auch manches Versuchsinstrument wieder im Schrank verschwinden, weil es sich in der Praxis nicht bewährte. Henri SELMER Paris - Die Geschichte Berühmt und großzügig mit Auszeichnungen bedacht wurde etwa eine 1927 erstmals vorgestellte, komplett aus Metall gefertigte Klarinette, die über mehr als ein Jahrzehnt lang sehr populär war, bis das Sopransaxophon schrittweise die Führungsrolle des Segments übernahm. Im folgenden Jahr ging das Modell „New Large Bore“ in Serie und die Werkstatt expandierte weiter. Bald war man bei rund 175 Mitarbeitern angelangt, die etwa 300 Instrumente pro Monat herstellten, Tendenz steigend. Außerdem hatte sich 1929 die Möglichkeit ergeben, von Adolphe-Edouard Sax, dem Sohn des Erfinders, die Werkstatt Adolphe Sax & Cie. in der Rue Myrha in Paris zu erwerben. Damit wurde SELMER noch etwas eindeutiger als zuvor zum Erben des Originals und führte dessen Ideen auf konsequente Weise fort. Als zwei Jahre später außerdem die Werkstätten von Millereau & Co. übernommen werden konnten, hatte sich das Unternehmen auch ein Standbein in der Produktion von Blechblasinstrumenten aufgebaut. Es folgten ein paar gute Jahre, geprägt von ansehnlichen Absätzen und neuen Modellen. In relativ kurzen Abständen erschienen die Serien „Cigar Cutter“ (1930), „Radio Improved“ (1934) und „Balanced Action“ (1936). Gerade letzteres setzte Maßstäbe in der Bauform und wurde 2000 durch die Reference-Serie wiederbelebt. Henri SELMER Paris wurde als Marke weltweit exportiert, auch in Kooperation mit der inzwischen selbständig agierenden amerikanischen Schwesterfirma. Dann aber zogen sich dunkle Wolken über Europa zusammen und die Werkstätten in Mantes- La-Ville blieben nicht von den Vorboten und Wirren des Zweiten Weltkriegs verschont. SELMER musste viele Mitarbeiter entlassen. Im Jahr 1941 starb Firmengründer Henri Selmer, sein Sohn Maurice übernahm die Geschäfte. Und es wurde das Saxophon mit der Seriennummer 30.000 hergestellt. DAS VERMÄCHTNIS DES ERFINDERS 10

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