Im Jahr 1910 stellte der Betrieb ein Dutzend Facharbeiter Seite an Seite mit Henri ein. Der Katalog füllte sich zunehmend. Selmer bot zahlreiche Modelle wie Oboen, Fagotte und Flöten an, neben den Klarinetten, Mundstücken und dem Zubehör.
Alexandre Selmer begann schon früh in den USA mit dem Verkauf der Klarinetten seines Bruders. Ab 1909 spielte Alexandre Selmer im New York Philharmonic Orchestra unter Gustav Mahler. Im Jahr 1910 kehrte er jedoch endgültig zurück nach Paris und legte die amerikanischen Geschäfte in die Hände eines seiner Studenten: Georg Bundy. Daraus sollte später einmal die eigenständige Firma SELMER USA mit einer eigenen Instrumenten-Produktion hervorgehen.
Der wachsende Absatz der Marke erforderte die Eröffnung einer neuen Produktionsstätte in der Region um Paris.
Im Jahr 1919 - das Pariser Firmengebäude war hoffnungslos überfüllt - bezog SELMER eine Werkstatt in Mantes-La-Ville, außerhalb der Hauptstadt, welches auch heute noch der Standort der Produktionsstätte ist. Dort hatten sich bereits einige etablierte Saxophonbaufirmen niedergelassen, wie zum Beispiel Dolnet oder Evette-Scheaffer. Maurice Selmer, der Sohn von Henri sowie seine beiden Schwiegersöhne Henri und Maurice Lefèvre wurde der Aufbau und die Organisation der Produktionsstätte anvertraut. Gerade noch rechtzeitig für die "Goldenen 20er Jahre" und den Siegeszug des Saxophons in der aufkommenden Jazzmusik.
Henri und Maurice Selmer (links) Henri und Maurice Lefèvre (rechts) - der Selmer Katalog aus dem Jahr 1910